Der Kaffee

Kaffee aus Kenia, Hochlandkaffee aus Jamaica, 100% Arabica, Kaffee aus Kolumbien… In den Auslagen unzähliger Baristas und Supermärkten findet man heute eine Vielzahl verschiedener Kaffeesorten. Aber wisst ihr eigentlich, was alles passiert bis der Kaffee bei euch in der Tasse landet? Die unzähligen Imagefilme und Werbevideos, die Arbeiter auf Plantagen zeigen, wie sie den Kaffee ernten, sind allen Bestens bekannt. Doch was steckt wirklich dahinter?

Es gibt unzählige Gattungen und Arten der Kaffeepflanze. Und da wir bisher noch keinen Durchbruch geschafft haben eine neue zu züchten, haben auch wir – wie übrigens fast 99% aller Kaffeebauern – die beiden bekanntesten Arten angebaut: die Coffea Arabica und Coffea Canephora, euch bekannt als Arabica und Robusta.

Angebaut werden die Pflanzen auf die traditionelle Art. Das heißt wir haben weite Teile des natürlichen Regenwaldes NICHT abgeholzt, was übrigens die Affen richtig freut. Man spricht hier vom „Schattenanbau“, welcher im Gegensatz zur Monokultur die wesentlich umweltfreundlichere Variante ist. Die Kaffeesträucher werden durch die Bäume vor starkem Wind und übermäßiger Sonne geschützt, der Boden bleibt fruchtbarer und bildet einen natürlichen Schutz vor Schädlingen. Das heißt: der ein Einsatz von Düngemittel ist, soll und wird die Ausnahme bleiben. Diese nachhaltige Anbaumethode wird auf unserer Farm praktiziert, auch wenn man natürlich durch die “reine Monokultur” viel mehr Kaffeebäume pflanzen könnte.

Während der Erntezeit sind zwischen 20 und 40 Arbeiterinnen und Arbeiter auf den Plantagen. Viele der Helfer haben keine Arbeit oder sind Kleinbauern, denen das Geld kaum reicht um ihre Familie zu ernähren. Während der Erntezeit können sie bei uns das dringend benötigte Geld verdienen. Aber nicht nur das: wir sind auch für Sie da wenn Sie zum Arzt müssen (in dieser ländlichen Region ein teilweise schwieriges Unterfangen), oder übernehmen auch schon mal das Schulgeld für die Kinder. Selbstverständlich bezahlen wir “über dem Tarif” dessen, was ein Erntehelfer im Schnitt verdienen würde.

Gepflückt werden die mehrere Tonnen Kaffee pro Jahr ausschließlich per Hand, im sog. “Picking”-Verfahren. Dies garantiert, dass auch wirklich nur die reifen, roten Kirschen weiter verarbeitet werden. Im Gegensatz zur maschinell betriebenen Ernte (“Stripping”), ist diese Methode die sehr viel aufwendigere und teurere, jedoch schonendere für den Baum.

Es ist nicht unüblich, dass sich an einem Kaffeezweig Blüte, unreife und reife Kirschen befinden (siehe Bild links). Nur das “Picking” garantiert den fertigen und qualitativ hochwertigen Kaffee. Die noch unfertigen Bohnen werden hängen gelassen, und bekommen ihre Zeit die sie zum Reifen benötigen. Anschließend werden die Kaffeekirschen in einem Wasserbecken gewaschen, um Äste, Blätter oder Steine zu entfernen.

Wenige Stunden nach dem Pflücken der Kaffeebohnen beginnt schon der Verarbeitungsprozess, die sog. „Entpulpung“.
In diesem maschinell betriebenen Vorgang, wird die eigentliche Bohne aus der Fruchtschale getrennt. Anschließend werden die Bohnen gewaschen und kommen dann in ein Fermentationsbecken, in welchem der Kaffee in einen leichten Gärungsprozess versetzt wird. Dieser Prozess ist für den Geschmack des Kaffes enorm wichtig und dauert ca. 16 – 20 Stunden. Im Anschluss werden die Bohnen nochmals gewaschen und sind anschließend bereit, getrocknet zu werden. Je nach Sonneneinstrahlung dauert dieser Prozess wiederum 5 – 14 Tage.

Bei einer Restfeuchtigkeit von ca. 12% ist der Rohkaffee bereit für die Röstung (auch: die „Veredelung“ genannt). Nach nochmaliger händischer Sortierung und dem anschließenden Verpacken ist euer Kaffee bereit für den Transport – in diesem Fall – ohne Umwege nach Deutschland.